Hati.Hati.Mas
Achtung. Achtung. Bruder. Ende 2020 überrollten die Animationen von Hati.Hati.Mas den Datenhighway im Stile einer jähzornigen Dampflock. Sei es die „S- Bahn-Stempelmaschine“, „Dosen-Notrufsäule“ oder „U-Bahn- Waschanlage“: Die Pointen seiner dadaistisch anmutenden Simulationen sind in doppelter Hinsicht BAHN-brechend. Simple iPhone-Aufnahmen Hatis natürlicher Habitate – Zugdepots, Bahnsteige und Gleisbetten – verwandeln sich mittels 3-D-Software in anarchistische, zu 99.9% legale Liebesgrüße an seine persönliche Nemesis.
An der Intention seines „Artistic Vandalism" scheiden sich derweil die Geister ... Führende Kunstphilosophen interpretieren das Oeuvre als explizite Kritik am seelenlosen Strukturwandel internationaler Großstädte. Der Feuilleton wittert gar versteckte, subversive Botschaften, mit denen das charismatische Untergrund-Phantom seine Jünger zum globalpolitischen Umsturz animieren will. Doch überlassen wir das Theoretische den Unschöpferischen ... Zweifelsohne wäre es fahrlässig, Hatis künstlerische Vision auf den Graffiti-Kontext zu reduzieren. So treiben brandheiße Gerüchte um den Börsengang seiner Kryptowährung – dem ETHATI – Tradern von New York bis Frankfurt den kokainschwangeren Angstschweiß auf die Stirn. Was zur Hölle hat es nur mit der mythenumrankten Blockchain des gebürtigen Hamburgers auf sich?! Wie auch immer die Antwort auf diese Frage lauten mag, eines ist sicher. Hati.Hati.Mas verkörpert, was sein indonesischer Name auf Deutsch verspricht: Achtung. Achtung. Bruder.
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