Im August 2021 entstand das Wandgemälde „Anatta” als Teil der kreativen Umnutzung des Weltkriegsbunkers in Hamburg-Altona. Die großflächige Malerei auf der Außenfassade des Bunkers stellt in zweierlei Hinsicht eine Premiere dar: Zum einen ist sie das erste Mural, das in jenem ineinandergreifenden Stil gemalt wurde, und zum anderen ist sie die erste Fassadenarbeit, die 1010 einen Titel gegeben hat. „Anatta” ist ein Schlüsselbegriff der buddhistischen Lehre und bedeutet übersetzt „Nicht-Selbst” oder „Nicht-Ich”. Das, was wir gemeinhin also als „Selbst” definieren, wird in diesem Sinne vielmehr als ein Konglomerat aus sich stetig verändernden physischen wie psychischen Bestandteilen verstanden. Die Lehre von „Anatta” versucht also dazu zu ermutigen, sich von der Vorstellung eines festen Wesenskerns zu lösen.
Organisiert und realisiert wurde das Projekt von der Affenfaust Galerie in Zusammenarbeit mit dem Verein KEBAP (KulturEnergieBunkerAltonaProjekt), der sich dafür einsetzt, den Bunker zu einem Kulturzentrum samt alternativer Energieversorgung zu machen.
Weitere Infos findet ihr hier.
1010
1010, lebt und arbeitet in Hamburg. Seine Kunst beschäftigt sich mit Sprache, mit Symbolen und Zeichen, mit den Automatismen unserer Wahrnehmung, sowie mit den Strukturen unserer Gesellschaft. In seinen Papierarbeiten bedient er sich bewusst einer schönen Ästhetik um dem Betrachter eine kritische Thematik näher zu bringen. Gekonnt lockt er hier das Auge vorbei an sanft ausgewogenen Farbnuancen hinab in einen illusorischen schwarzen Abgrund. Bei seinen Acrylgemälden von Vogelwürmern hingegen schafft er eher eine düstere Atmosphäre mit den sich windenden monochromen Geschöpfen. 1010 ist ein Konzeptualist. Seine Kunst erklärt sich nicht von selbst. Ihr liegt ein durchdachtes System zugrunde, welches sich in den letzten Jahren immer wieder weiterentwickelt hat. Dieses gibt er in seiner Wandmalerei, Gemälden und Papierarbeiten wider.
Mehr über 1010