Igor Taritaš
Der Raum ist der zentrale Aspekt in Igor Taritas’ Arbeiten. Für den Künstler bedeutet es nicht nur den physischen Raum. Er beschreibt den Raum vielmehr als ein multidimensionales Wesen, das das Leben auf unserem Planeten ermöglicht, das unser eigenes Handeln als geistige Wesen mit der einem Raum innewohnenden Energie beeinflusst. Der Raum, um den es hier geht, ist nicht nur ein physischer Bereich und eine Luft, sondern es ist die ganze Weite und Dimension der Realität, in der wir uns bewegen und unser Wesen haben. Wie ist seine Struktur? Was ist seine Natur? Wie nehmen wir es wahr? Macht das Sinn? Dies sind einige der Fragen, die sich stellen, wenn man sich die Werke von Igor ansieht. Igor Taritas schafft vor allem leere städtische Räume mit surrealer und melancholischer Atmosphäre. Mit perspektivischen und geometrischen Oberflächen baut der Künstler allmählich Bilder, die eine oberflächliche und dreidimensionale Interaktion erzeugen. Die Innenräume werden von unwesentlichen Elementen befreit. Bestimmte äußere Komponenten wie moderne Architektur und verlassene leere Hallen dominieren oft das Bild. Mit kratzenden, ausdrucksstarken, tropfenden und gebeizten Oberflächen auf seinen Gemälden schafft er eine Illusion von realem Raum, der mit innerem Geist verflochten ist.
Igors Werke sind in zwei Kategorien eingeteilt. Leere Industrieräume und Hallen in fast monochromer Atmosphäre und auf der anderen Seite moderne Architektur, in der das Spiel mit den Farben an erster Stelle steht. Verlassene Räume sind meist mit Graffiti gefüllt. Straßenkünstler verwandeln sie in kleine, unabhängige Museen – Denkmäler unserer Gesellschaft, die mit der Zeit zusammenbricht. Mit dieser Arbeit stellt Taritas ebenso wie Anselm Kiefer und Mathias Weischer verschiedene Fragen zum menschlichen Schicksal. Auf der anderen Seite haben wir surreale Räume moderner Architektur, in denen Taritaš üppige, etwas kitschige zeitgenössische Lebensweise erforscht. Obwohl diese Räume mit viel Farbe Positivismus zu zeigen scheinen, bestehen sie in Wirklichkeit aus dem Gefühl der Entfremdung und Einsamkeit im Zusammenhang mit dem heutigen Leben.