Artefact 3
Verkauft
Größe: 20 cm x 15 cm x 3 cm
Jahr: 2020
Signiert: auf der Rückseite signiert
Info:

Von Beginn an arbeitet Florian Eymann daran, die Subjekte und Objekte auf seinen Bilder zu entstellen.
Das Medium der Leinwand hinderte ihn bislang einen Schritt weiterzugehen. Seit Anfang des Jahres malt Florian Eymann nun auf Stein, bricht ihn auf, setzt ihn im gewünschten Ensemble wieder zusammen und versiegelt ihn mit Epoxidharz. Diese Arbeiten zeigen wie keine anderen die Zerbrechlichkeit von Eymanns Kunstwerken.

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Florian Eymann

Was ist und was zeigt ein Portrait? - Unter dem Genre der Portraitmalerei wird historisch die bildliche Darstellung eines Menschen verstanden. Beginnend in der Antike mit den Mumienportraits über die Tafelbilder im Mittelalter und der Auftragsmalereien der Renaissance, wurde die Portraitmalerei im Barock schließlich vom Adel für die Standesrepräsentation funktionalisiert. Stilistisch knüpft der Französische Künstler Florian Eymann an das barocke Portrait an, indem er in seinen Gemälden kontrastreiche Ölfarbe auf eine dunkle Leinwand bringt. Die primäre Absicht eines barocken Portraitmalers, Individualität, Status und Herkunft der gesellschaftlichen Elite idealisiert ins Bild zu rücken, werden in Eymanns Arbeiten jedoch kompromisslos unterlaufen: Die vermeintlichen Gesichter der Portraitierten wirken verzerrt, teils ausgelöscht oder gewaltsam deformiert; Figuration wird in Abstraktion überführt. Das ›Porträt‹ - der Ort der großen Geste - wird mit seinen eigenen Mitteln entmachtet. Ähnlich verfährt Eymann mit seinen ›Stillleben‹, in denen er ebenfalls einem detailverliebten Bildgenre eine Absage erteilt. Die angedeuteten Gegenstände scheinen sich in pure Farbe aufzulösen, ihre Formen sind dekonstruiert. Eymann zeigt uns eine zeitgenössische Interpretation davon, wie bildnerische Repräsentation und Portraitmalerei in unserer heutigen Welt gedacht werden können – Er portraitiert seine eigene Geste. Florian Eymann (*1980) lebt und arbeitet im französischen Loiret und kam als Autodidakt zur Malerei. Nachdem seine Kunst bei vielen Kunstinstitutionen in Frankreich auf großen Anklang stieß, erlebt Eymann seit Ende 2016 einen immensen, internationalen Durchbruch. Mit scharfem Blick und malerischem Können dringen seine Portraits scheinbar zum Kern der Person vor: Die vermeintlichen Gesichter der Portraitierten wirken verzerrt, teils gespenstisch oder gewaltsam deformiert. Die mit Pinsel, Spachtel und Fingern aufgetragene Ölfarbe scheint sich aus dem dunklen Bildgrund hervorzuschälen und die Gesichtsphysionomie bis hin zur Unkenntlichkeit aufzubrechen. Empfindungen und psychische Abgründe überlagern die Maskerade der klassischen Portraitmalerei. Eymanns bizarr-expressive Figurendarstellungen und isolierte Bildräume erinnern teils an Francis Bacon, der den Betrachtern bereits seit den 1920er Jahren einen Spiegel menschlicher Zerrissenheit vorhält. Neben Einzel- und Gruppenausstellungen in Kopenhagen, Belgien, London und New York nahm Eymann an zahlreichen Messen wie der Scope Art Fair (Miami und Basel) oder der Palm Beach Modern & Contemporary Art Fair (Miami) teil. In Deutschland ist Eymann alleinig durch die Affenfaust Galerie und das Paul Roosen Contemporary vertreten.
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