25.04.2025 - 17.05.2025
Jakobus Durstewitz
Seltene Erden
In seiner Einzelausstellung „Seltene Erden“ bringt Jakobus Durstewitz seine gewohnten Schauplätze aus Wasser, Luft, Beton und Stahl diesmal ausschließlich in besonderen Erdtönen zum Ausdruck. Zermahlene Steine und Mineralien, Pflanzenfarbstoffe, gebrannte Knochen. Die zum Teil sehr seltenen Pigmente werden auf die mit Rügener Kreide und Knochenleim grundierte Leinwand gebracht. Damit begibt sich Durstewitz auf eine Reise in die Tiefe der Materie der Farbe – in eine Welt der Pigmente, die älter sind als die modernen Industrien und die uns Menschen begleiten, seitdem wir begonnen haben, unsere Umgebung in Farbe zu fassen. So verwendet er für seine Palette etwa Goldocker, Lapislazuli, Böhmische Grüne Erde oder Snaefellsjoekull Rot – Pigmente aus Island, Afghanistan, Zypern, Chile und anderen entlegenen Orten.
Die Verwendung dieser alten, ursprünglichen Farbstoffe wirft grundlegende kulturgeschichtliche Fragen auf: Wie lässt sich die Essenz des Malens beschreiben? Liegt die künstlerische Ausdruckskraft vielmehr in den “Seelen” der Pigmente, als im menschlichen “Geist” begründet? Darüber hinaus lässt uns seine Werkserie die Erde nicht nur als Ressource, sondern auch als Medium der Verbindung reflektieren: So wie die Wüstenwinde der Sahara, die im Frühjahr Erdpartikel und Kristallpigmente in die Welt tragen, so besiedeln die Spuren der Natur auch Durstewitz’ Malereien. Wie eine Art Echo lassen sie uns womöglich dabei auf den Boden unter unseren eigenen Füßen besinnen.
Jakobus Durstewitz lebte seit den frühen 1990er-Jahren in Hamburg und war Teil der Hamburger Schule. Seit Beginn ist Durstewitz für das Artwork des Dockville-Festivals verantwortlich und initiierte den Bau der Kunststadt MS Artville. Heute lebt Durstewitz in der Lüneburger Heide und widmet sich neben der Malerei und der Musik auch großformatigen Installationen für Theater- und Konzertbühnen.
25.04.2025 - 17.05.2025
Vernissage, 25.4., 19-23 Uhr. Eintritt frei! Mittwoch, Donnerstag und Samstag, 14-18 Uhr. Eintritt frei!