Björn Holzweg

Björn Holzweg ist in erster Linie für seine beeindruckenden Natur- und Tierdarstellungen bekannt. Mit seiner Ausstellung „mobilitas” widmet er sich nun insbesondere urbanen Bildwelten.
Prozesse der Urbanisierung sind für Holzweg nicht zwingend gegenläufig zur Natur zu sehen, sondern bergen auch das Potenzial für sinnvolle Koexistenzen und Dynamiken. In den unterschiedlichsten Facetten zieht sich das Thema des Ankommens und Aufbrechens durch die Ausstellung und es lassen sich Formen etablierter Bewegungsmechanismen reflektieren. So wirkt das Motiv des Autos teils wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten und auch Szenerien von Orten des Umbruchs oder politischer Machtgefälle setzen unsere geistige Bewegung in Gang: Mobilität verbindet – aber wann geht sie mit Beschränkung oder Ungleichgewicht einher? Grenzen oder andere Barrieren sowie persönliche Merkmale wie Herkunft, Gesundheit oder sozioökonomischer Status beeinflussen unsere individuelle Beweglichkeit. Was genau unterscheidet eine natürliche Bewegung von einer künstlichen? Welches Tempo ist angemessen und wann lohnt sich ein Innehalten?
Gerade mit Blick auf die in Holzwegs Zeichnungen immer wiederkehrende, geisterhafte Farbfigur ist es interessant, auch die zweite Bedeutungsebene des Begriffs „mobilitas” mitzudenken: Aus dem Lateinischen wird der Begriff nämlich zum einen mit Beweglichkeit, Schnelligkeit, Gewandtheit übersetzt, kann aber ebenso Veränderlichkeit, Unbeständigkeit und Wankelmut bedeuten.

Der Hamburger Künstler Björn Holzweg ist bereits seit 2012 durch die Affenfaust Galerie vertreten. Seine Skulpturen, Zeichnungen, Malereien sowie großflächigen Wandbilder sind in Ausstellungen sowie im öffentlichen Raum präsent. Mit seiner Kunst verbindet er seit Beginn an den Dualismus von Natur und Kultur und findet dabei stets die Balance zwischen Schwere und Leichtigkeit.

(Text: Helene Osbahr)