04.12.2021 - 29.01.2022
Groupshow
Apocalypse Ciao
1. Januar 2022, 08:00 Uhr – die Gorillas liefern uns ne Bio-Gurke nach Hause. Endlich. Die Welt ist entschleunigt und wir Menschen sind glücklicher denn je. Endlich kann auch die Natur durchatmen: So azurblau und leer wie der Canal Grande in Venedig waren in unserer alten Normalität einzig Christian Lindners Augen. Endlich besiedeln Delfine statt Touristenmassen die Stadt, denn La Dolce Vita gibts jetzt direkt vor der Haustür.
Nein, wir müssen unsere vier Wände nicht mehr verlassen, um unsere Großzügigkeit oder gegen Nazis zu demonstrieren. Wir spenden nicht nur Brot-, sondern auch Impfstoff an die Welt. Endlich zeigen auch Beschäftigte systemirrelevanter Berufe Solidarität gegenüber den Systemrelevanten. Und selbst das Schwarze Leben hat nun endlich Relevanz. Endlich sind die Masken gefallen. Wir können nicht nur quer, sondern auch im Kreis denken. Grenzen existieren weder vor Europa noch in unseren Vorratskammern. Amazon und Tesla lassen unsere Träume wahr und unsere Wege kürzer werden. Die Welt ist Dauergast bei uns im Wohnzimmer. Endlich haben wir sie gerettet.
Endlich in Sicherheit.
Komm, ein letzter Klatscher noch.
Dann geht es endlich wieder los.
Unser endliches Leben.
Anmerkung der Redaktion:
Die Gruppenausstellung “Apocalypse Ciao” ist der zweite Teil der nicht thematischen Gruppenausstellung “Apocalypse Now” (31.10.2020 – 31.01.2021). Laut Duden wird der freundschaftliche Gruß “Ciao!” zum Abschied als auch zur Begrüßung genutzt. Es steht den Besucher*innen frei, auf welche Weise sie in den präsentierten Arbeiten mit der Apocalypse in Kontakt treten. YOLO & Zwinkersmiley.
Text: Helene Osbahr
04.12.2021 - 29.01.2022
Die Ausstellung ist vorbei.