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Alberto Lamback
Zu versuchen, alle Möglichkeiten eines Objekts auszuschöpfen, ist ein großzügiger Akt, der einen unaufhörlichen, aufmerksamen Blick erfordert, diese Suche ist streng bildhaft. Das Zeichen gehört hier dem Betrachter, es ist absolut wandelbar. All diese Zeichen sind im Bild vorhanden, aber das Bild existiert auch in seiner Einfachheit, in seinem Recht, einfach nur Malerei zu sein, während es gleichzeitig so viele andere Dinge sein kann, es kann auch es selbst sein. Die Verwendung der Blumen, um ein Bild entstehen zu lassen, besteht in der Entscheidung, zu einem bis zu einem gewissen Punkt bekannten Objekt zurückzukehren, aber diese Rückkehr beginnt mit einem (erneuten) Bruch dieses Objekts. Auch wenn das Objekt den Blick anspannt, begründet es doch den Bruch des Geistes. Auf diese Weise bleibt in dem Werk eine oszillierende Bewegung erhalten, zwischen dem Komfort der Rückkehr zu dem, was bereits gesehen wurde, und dem Unbehagen der Suche nach dem, was noch verborgen ist. Die Blumen von Alberto Lamback regen diesen Bruch an, sie sind lebendig, übersättigt und bleiben doch abgeschwächt. In der Praxis des Künstlers entsteht die Malerei in Schichten, der Aufbau des Bildes wird ständig unterbrochen. Sobald es sich etabliert hat, wird es abgeschwächt, und danach wird an neuen Formen gearbeitet. Es ist in ständiger Entstehung und Bearbeitung und vervollständigt sich im Blick des Betrachters. Es gibt eine ständige Präsenz des angeeigneten Bildes, er nimmt ein Bild, das bereits seine Präsenz in der Welt aufgebaut hat, er findet es und wählt es aus, es gehört ihm. Nach diesem mimetischen Prozess wird die Identität des Objekts aus dem einfachen Vergleich mit der Realität herausgelöst, sie übersteigt sie und es entstehen neue Wahrnehmungen. Es ist möglich, das Werk unter dem Bergson'schen Ansatz des Virtuellen zu betrachten, das durch Teilung aktualisiert wird und als Potenz der Transformation der so genannten Realität existiert. Aufgrund der zeitlichen Abwesenheit, die für die Virtualität charakteristisch ist, ermöglicht sie in ihrer Dauer diese ständige Aktualisierung. Die Realität durchläuft hier, wie auch die Malerei, eine Kreuzung von Schichten, die ständig aktualisiert werden. Die virtuelle Macht erlaubt der Materie eine nomadische Kraft, die sie in ständiger Bewegung hält, in der Biegung der Realität und zur Verfügung des malerischen Blicks. In diesen Schichten von Blumen, die sich über die flache Oberfläche des Bildschirms lehnen, existiert das Virtuelle in seiner multiplen und subjektiv konstruierten Dauer, die das Reale aktualisiert. Die Blume besteht nicht darauf, sofort gesehen zu werden, sie fordert ein Innehalten. Die Arrangements bewahren eine suspendierte Zeitlichkeit, sie existieren im Unmittelbaren, aber sie sind auch Bilder, die die Erinnerung bewahren und sich in der Gegenwart aktualisieren. Malu Serafim
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