04.06.2016 - 04.06.2016
The WA
Fountain – Screening and Discussion
Die Veranstaltung findet im Golem statt.
Vor rund 100 Jahren erhob Duchamp ein Urinal zum Kunstwerk. Zeit für eine Neuinterpretation: Die beiden französischen Künstler The Wa und Olabo laden zu einer Reise durch die Realitäten ein. Ihre Fragen lauten: Kann Risiko nicht auch als dynamisches Potenzial wahrgenommen werden? Muss man frei sein, um fliegen zu können? Und was ist überhaupt die Rolle des Künstlers?
The Wa
Ursprünglich konzentrierte sich The Wa auf Graffiti, wandte sich dann jedoch schnell der Aktionskunst und urbanen Interventionen zu. Seine Kunst ist eng mit seinen zahlreichen Reisen durch Europa und die ganze Welt verbunden. Er spielt mit Legenden, bringt die öffentliche Ordnung durcheinander, fälscht traditionelle Werte, simuliert die Realität und fordert das System heraus – kurz gesagt, er zieht überkommene gesellschaftliche Gewissheiten in Zweifeln und hält der Öffentlichkeit den Spiegel vor. Hierfür eignet er sich Techniken anderer an und hat einen Heidenspaß dabei, die Grenzen der Kunst auszuloten. Die Kunst ist sein Deckmantel. Seine Werke sind geprägt von seinem zynischen Blick, seinen Parodien und seinem bissigen Humor, mit dem er die unsichere Welt von heute betrachtet.
Olabo
Auch Olabo stammt ursprünglich aus der Sprayer-Szene, arbeitet jedoch seit jeher mit dem Werkstoff Holz. Der gelernte Zimmermann tobt sich als Bauherr künstlerisch aus. Damit beweist er, dass technischer Sachverstand und ein besonderer Blick zusammentreffen müssen, damit Kunst entsteht, die im Betrachter nachhallt. Weitere Inspirationsquellen sind seine Reisen durch Europa und seine Aufenthalte in Ecuador und Myanmar. Olabo setzt auf plastische Dynamik, um eine visuelle Bewusstseinsveränderung zu erreichen. Seine Kunst findet im öffentlichen Raum statt. Bei vielen machte er sich mit seiner symbolträchtigen Installation im Finanzviertel von Stockholm einen Namen: lebensgroße Hyänen mit blutroten Augen. Der sensible, tatkräftige Olabo wird die Gesellschaft noch mit so manchem Werk aufrütteln.
Ihr Werk
Als The Wo und Olabo zum ersten Mal aufeinandertreffen, haben beide ihren Seitenschneider dabei. Auf den ersten Blick haben sie wenig gemein: Der eine kommt aus der Welt der schönen Künste, der andere war Zimmermann und liebt Holz über alles. Doch heute werden sie einen gemeinsamen Weg erarbeiten und dabei vor allem eins tun: als Künstler handeln. Fernab der zeitgenössischen Kunst, der die notwendige Street Credibility immer wieder abgesprochen wird, beschließen die beiden Kreativen zu handeln. Abwarten ist nicht ihr Ding! Sie finden einen Weg, und mit ihrem Tatendrang überraschen sie alle – ohne jedoch jemals ihre Anonymität preiszugeben. The Wa und Olabo sind weder Punks noch Anarchisten, sondern vielmehr Poeten und Bastler, Künstler und Nichtsnutze, charmant und doch verdächtig. Sie sind da und beobachten uns wohlwollend – und während Sie noch über diesen Satz nachdenken, haben die beiden Sie bereits in Ihren Grundfesten erschüttert!
04.06.2016 - 04.06.2016
Die Ausstellung ist vorbei.