Marie-Claude Marquis

Marie-Claude Marquis Kunst verbindet eine nostalgische Ästhetik mit zeitgenössischen Themen, insbesondere durch die Verwendung von alten Porzellantellern. Diese Teller waren einst Statussymbole in wohlhabenden Haushalten und hielten während der Industrialisierung Einzug in die Häuser sogenannter Kleinbürger. Oft mit Sprüchen verziert, symbolisierten sie ein Gefühl von Heimeligkeit und Tradition. Auf Marquis’ Tellern sind dagegen provokativ-clevere Aussagen zu lesen, die popkulturelle, feministische und persönliche Referenzen aus ihrem Notizbuch widerspiegeln. Die Gegenüberstellung der unverblümten Botschaften und der zarten, ornamentalen Natur der Teller schafft eine bewusste Dissonanz, die uns zum Schmunzeln und Nachdenken bringt. Diese Verflechtung von visuellen und kontextuellen Paradoxien findet sich auch in ihren anderen Arbeiten wie Stickereien und Rauminstallationen wieder. Die Künstlerin möchte mit ihren Arbeiten eine Verbindung zu uns Betrachter*innen herstellen: „Wenn ein Werk der kleine Anstoß ist, den jemand an diesem Tag brauchte oder zum Lachen bringt, habe ich mein Ziel erreicht.”

Die in Montreal lebende Marie-Claude Marquis studierte Kunst und Medien an der Université du Québec à Montréal (UQAM) und hat international in renommierten Galerien und auf Kunstmessen in New York, Los Angeles, Toronto und London ausgestellt. Ihre Arbeiten wurden in bedeutenden Publikationen wie der Vogue (Portugal) und dem Frankie Magazine (Australien) veröffentlicht und sind Teil namhafter Sammlungen, darunter das Musée Pointe-à-Callière in Montreal. Außerdem wurden ihre Werke bei Sotheby’s versteigert, was ihre Anerkennung auf dem internationalen Kunstmarkt unterstreicht.

Der Affenfaust Galerie ist es nun mit „SWEET FUCK ALL“ gelungen, Marie Marquis das erste Mal in Deutschland mit einer Einzelausstellung zu würdigen.