Sebastian Herzau
Sebastian Herzau ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen in der klassischen Maltechnik. Dabei widmet er sich hauptsächlich den traditionellen Bildgattungen Porträt und Stillleben, die er in seine eigene künstlerische Handschrift übersetzt. Er erschafft Illusionen im Sinne der Trompe-l’œil-Malerei und doppeldeutige Bildwelten, die seine experimentelle Neugier offenbaren. Wir tauchen ein in seine Bildwelten, oft geheimnisvoll, da Herzau bewusst mit Verfremdung und Ubermalung arbeitet. Dabei werden Informationen verborgen, aber gleichzeitig entsteht auch eine neue Art der Wahrnehmung. Gerade diese Verfremdung und dieses Verborgene schaffen Nähe und Verunsicherung zugleich, zwingen den Betrachter, zwischen dem Gewohnten und Gewussten und dem neu Erlebten zu oszillieren. Sebastian Herzaus Werk konzentriert sich hauptsächlich auf Portraits und Stillleben. Der Maler experimentiert mit Verfremdung und Verhüllung und spielt so mit der Wahrnehmung der Betrachter:innen. Die Werkreihe „the great below“ gibt einem das Gefühl, als würde man die portraitierte Person nur schemenhaft durch einen transparenten Schleier beobachten. Der Künstler schafft Intimität und erzeugt ein WechselspielzwischenDistanzundNähe,welchesdenRaumfürFantasienöffnet. Auch seine Stillleben bewegen sich zwischen den Dimensionen. Herzau stellt Gegenständlichkeit und Abstraktion gegenüber, indem er mit Lichteinfall und zarten Farbverläufen arbeitet. Die neueste Werkgruppe sind Blumenstilleben, die nicht nur zufällig an Alte Meister erinnern. Eine Serie von 2022 zitiert ganz konkret Blumenbilder von Henri Fantin-Latour. In dem er sie zunächst akribisch kopiert, dann verwischt und den Bildern Titel von Vasen des Möbelherstellers Ikea gibt, transformiert er das Motiv des Blumenbildes mit einem Augenzwinkern in die Gegenwart.
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