Paule Hammer
Paule Hammer, Jahrgang 1975, ist seit Jahren der künstlerische Inbegriff für die Kombination von Bild und Text auf Leinwand. Auch auf seinen jüngsten Arbeiten sampelt er Textfragmente und Fotokopien, macht sie zu Komplizen im Versuch, ein zweidimensionales Modell der Welt zu schaffen: Echnaton trifft auf Obama, Nofretete auf Trump. Kevin ist allein unter den regierenden Blondschöpfen, die aus der Blumenvase sprießen, wobei eigentlich ein sowjetischer Satellit Kern der Sache ist. Das Nebeneinander einer kaum greifbaren Welt wird unabhängig von jeglicher Selbstreferenzialität vereint auf 2,80 mal 2 Meter. Acrylschichten ringen dabei deutlich um Sichtbarkeit. Übermalen, abschleifen – Paule Hammer experimentiert direkt auf der Leinwand, lädt seine Betrachter ein zur Teilhabe am künstlerisch-handwerklichen Prozess, scheut dabei nicht den Kartoffeldruck. Hammers Bilder sind Zeuge wie Spiegel seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Realität, mit Fragen und Problemen, die miteinander verbunden sind und die er nicht selten selbst generiert: In der Bibliothek stößt er auf zeitgenössische Lobesgedichte, die das Erreichen der Erdumlaufbahn durch einen sowjetische Satelliten im Jahr 1957 deutlich sexuell konnotiert feiern.