12.07.2014 - 26.07.2014
Groupshow
Katzen gehen immer
Als ein gar mystisches Wesen zunehmend in die Gesellschaft integriert, schätzt der Mensch die Katze nun nicht mehr nur als nützlichen Mäusefänger, sondern erkennt sie als Gesellschafter und Wegbegleiter, der stets nur zu jenem gezwungen werden kann, was er selbst mag. Domestiziert degradiert ist sie dem Mensch ein Tiger zum streicheln, welcher sich allen Versklavungsversuchen entzieht und den Menschen stolz zum Diener macht. Als Kunstobjekt vor allem durch Leonardo da Vinci´s “Vergine del gatto”, der Jungfrau mit Katze und Dürers Darstellung der Katze um Evas Füße etabliert, bleibt dem rätselhaften Kuscheltier heute nur noch wenig vom instrumentalisierten Schädlingsbekämpfer. So ziert die Katze, neben Gemälden großer Maler und Werken prominenter Bildhauer nun mitunter Werbeplakate und Produkte etablierter Modehäuser. Auf sanften Pfoten macht sich die Katze die Sympathie des Menschen zu eigen. Als gegenwärtiger Kassenschlager wirkt nun, was einst von links in schwarz Unglück brachte. Ihr Erfolg als Werbeträger, begründet in ihrer mannigfaltigen Symbolik, macht sie zur Allzweckwaffe im Kampf um Konsum. Automobilkonzernen dient sie zur Verdeutlichung von Komfort, weibliche Konsumenten verzückt sie durch ihre Eleganz. Hersteller von Waschmitteln und Wandfarbe machen sich ihr glänzendes Fell zu Nutzen und selbst ein Bausparvertrag erscheint durch die familientaugliche Katze modern unterstrichen.
Es liegt auf der Hand – Katzen gehen immer. Die Affenfaust Galerie hatte schon Enten. Ab dem 12.07. zählen nun auch Katzen ihr zu ihrem Repertoire. Ob diese Katzen noch viel mit einem niedlichen Haustier gemein haben bleibt offen. So inszenieren 19 Künstler das prominente Tier der Aufklärung, in der Galerie neu. Fernab von Impressionismus und Expressionismus ist ihnen von den Kuratoren eine Aufgabe gestellt worden. Irgendwas mit Katzen. Was zunächst wie die Improvisationsaufgabe eins Kunstleistungskurses klingen mag, wird ein pulsierendes, extravagantes Resultat hervorbringen, welches durch die Einflüsse verschiedener Strömungen aus der Urban Art nur noch wenig mit Porzellanskulpturen und Postkarten zu tun hat. Abstrakte Bildhauerei “low brow” Kunst, zeitgenössische Malerei, Illustration, Graffiti und klassischer Tattoo Flash geben der Katze in dieser Ausstellung eine wieder neue Symbolik.
Text: Lina Behr
PRESSE
taz.de – Niedlich geht immer
monopol-magazin.de – Fotostrecke
zeit.de – Katzen in Affenfaust
abendblatt.de – “Katzen gehen immer” behauptet die Affenfaust Galerie
12.07.2014 - 26.07.2014
Die Ausstellung ist vorbei.