Johannes Philipp Speder

In seiner Einzelausstellung ‚oh son oh son what have you done‘ präsentiert der Hamburger Künstler Johannes Philipp Speder ein intermediales Arrangement aus zeitgenössischen Skulpturen und farbintensiven Collagen. Die Ausstellung veranschaulicht unterschiedlichste Motive und kreiert eine Hommage an die Auseinandersetzung sowie den Innovationsgedanken, der die traditionellen Grenzen der Skulptur herausfordert, um diese neu zu präzisieren.

Spiritual but not religious – führt der Künstler durch eine transzendent anmutende Ausstellungslandschaft. Die durch verschiedene Lichtquellen inszenierten Werkpositionen verleihen dem Ausstellungsraum eine intensive Wirkungspotenz, ohne die vereinzelten Skulpturen ihrer Individualität zu berauben. So fungiert die ikonische Renaissancedarstellung ‚Madonna mit dem Kind‘ als dekonstruierte Stehlampe. Die neue Serie des Künstlers, ‚Männer und Frauen‘ gliedert sich mit kühner Formgewandtheit in die mit rotem Neonlicht bedachte Inszenierung ein und in einem gefluteten Becken reflektieren sich die brennenden Kerzen, welche von langbeinigen Hüterinnen getragen fast anmutig über das Geschehen erstrahlen.

Durch das inmitten von Säulen positionierte Werk ‚Das Haus der Träume‘ erfährt das Verständnis von Raum und dessen Begrenzungen eine erweiterte Perspektive, bei der nicht nur der physische Raum selbst, sondern auch die Art und Weise, wie dieser wahrgenommen und erlebt wird, eine bedeutende Rolle spielt.
‚Oh son oh son what have you done‘ überzeugt durch die Vielschichtigkeit der gezeigten Skulpturen, sowie eine signifikante Gesamtwirkung, indem die Fähigkeit zur Transformation von traditionellen künstlerischen Perspektiven in den Fokus gerückt wird.
(Text: Eva Maria Asche)