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Maxime Drouet
Maxime Drouet ist ständig auf der Suche nach Eisenbahnrelikten und liefert greifbare Beweise für das Graffiti-Erbe. Es ist viel mehr als nur Farbe, und Bahnhöfe werden zu Kathedralen.
Als unersättlicher Wanderer, der von der Kraft seiner eigenen Impulse überwältigt wird, gerät Maxime auf brutale Weise in rechtliche Schwierigkeiten. Im Jahr 2011 verschwindet sein Lieblingsmedium zusammen mit seiner Freiheit zu malen, und er muss nun seine Leidenschaft überleben.
Er ist gezwungen, sich neu zu orientieren, und die Entdeckung eines Friedhofs mit verlassenen Zügen wird für ihn zum Schauplatz einer Wiederauferstehung, zum Schauplatz seiner Rache und zum Gericht seiner kreativen Impulse. In aller Diskretion malte Maxime Tafeln in seinem eigenen Stil, der naiv, skriptartig und zynisch ist. Stundenlang arbeitet er unter freiem Himmel an diesem Rohmaterial, in das er seine Emotionen und Stimmungen einfließen lässt, unbeeindruckt von der großen Anzahl von Waggons, die er bemalen, fotografieren und dann wieder zerlegen muss. Doch damit kann er nicht aufhören. Der nächste Schritt, der eher entscheidend als grausam ist, besteht darin, sich in das Fleisch dieser Züge zu verbeißen. Indem er die von allen Seiten bemalten Fenster eines nach dem anderen entfernt, schafft Maxime einzigartige Graffiti-Relikte, aber das ist noch nicht alles: Objekte aus einer vergangenen Eisenbahntradition, die verschiedenen Aufkleber mit Sicherheitsbotschaften bleiben so erhalten, wie sie sind, so liebenswert für ihre veraltete Grafik, wie sie unbedeutend sind. Jedes noch so kleine Detail, selbst die gewissenhaft eingravierten Daten, erwecken seine volle Aufmerksamkeit und Bewunderung. Angetrieben von seiner Beharrlichkeit nimmt Maxime Erinnerungsfragmente mit, die Enthüllung von Geheimnissen, die von Sprühfarbe weggesprengt werden, die Härte eines Aktes, der ebenso bedeutungsschwer wie schwer ist.
Der rote Faden, der sich durch die Arbeiten von Maxime Drouet zieht, ist die schlichte Tatsache der Wände dieser Züge, eine Materialisierung der Dualität, die ihn antreibt: die Zweideutigkeit des flüchtigen Charakters der Handlung gegenüber der Dauerhaftigkeit des Mediums, der illegale Aspekt gegenüber der Präsenz in einer Galerie, einer Kunstform, die in der Welt allgegenwärtig und doch so vertraulich ist, ganz zu schweigen von der Beziehung zwischen Licht und Dunkelheit. Und obwohl alles eine Frage der Perspektive ist, bleibt das Werk dennoch alles: frontal und ganz auf der einen Seite (auf der Außenseite), angedeutet und teilweise (auf der Innenseite). Sie sind eine neue Art von Glasmalerei und lehren uns die Unberechenbarkeit der künstlerischen Formen in unserer heutigen Gesellschaft. In jedem Fall liefert Maxime Drouet eine aufrichtige Intention und bietet ein Eintauchen in den geheimen Schlupfwinkel des heiligsten aller Graffiti-Medien.
Sabella Augusto
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